INTERNATIONALE ROBERT MUSIL GESELLSCHAFT (IRMG)

Ziele der Gesellschaft:

  • Zusammenarbeit mit Forscherinnen, Forschern und Institutionen zur Förderung des Verständnisses der Werke Robert Musils und der Erforschung ihrer Wirkungsgeschichte
  • Unterstützung von wissenschaftlichen Ausgaben der Werke und des Nachlasses Robert Musils
  • Organisation literarischer Veranstaltungen und Lesungen, Ausstellungen und wissenschaftlicher Kolloquien
  • Herausgabe des Jahrbuchs "Musil-Forum", das im Zweijahresrhythmus beim Verlag de Gruyter erscheint.




Tagung: „Das Unglück von Gymnasiasten“?
Robert Musil in Didaktik und Pädagogik
(Klagenfurt & Online, 13.-15.04.2023)


Für diese vom Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv (RMI/KLA) veranstaltete Tagung, an der man auch online teilnehmen kann, gibt es einen "Call for Papers". Abstracts können bis zum 1. März 2023 eingereicht werden. Nähere Informationen zur Tagung und zum CfP finden Sie über diesen Link.




Wir gratulieren Karl Corino,
dem Ehrenmitglied
der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft,
herzlich zu seinem 80. Geburtstag!



Karl Corino

Karl Corino, der seit 2001 dem Vorstand der Gesellschaft angehört, promovierte 1969 an der Universität Tübingen mit einer Arbeit über Robert Musils „Vereinigungen“. 1970 begann er als Redakteur der Literaturabteilung beim Hessischen Rundfunk zu arbeiten. In den folgenden Jahren gab er etliche Bücher heraus, über „Genie und Geld“, über Fälschungen, über Exilautoren, sowie vieldiskutierte Studien zur DDR-Literatur. Parallel befasste er sich weiterhin kontinuierlich mit Robert Musil und konnte 1988 ein erstes Resultat dieser intensiven Recherchearbeit vorlegen, die Bildmonographie „Robert Musil. Leben und Werk in Bildern und Texten“.
2003 erschien bei Rowohlt mit seiner monumentalen Biographie ein Standardwerk der Musil-Forschung, das bei seinem Erscheinen auf eine außerordentlich positive Resonanz stieß und weit über die Musil-Forschung hinaus rezipiert wurde. Es überzeugt gleichermaßen durch den multiperspektivischen Zugang wie durch die Erschließung bisher unbekannter Quellen. Das Verzeichnis dieser Quellen und der umfangreiche Anmerkungsteil geben einen Eindruck von dem gewaltigen Ausmaß der jahrelangen Recherchearbeit. Link zu einer Rezension
Eine dritte große Publikation zur Biographie des Schriftstellers erschien 2010 und enthält „Erinnerungen an Robert Musil“ von Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern.
Corino hat sich als Schüler des bedeutenden Editionsphilologen Friedrich Beißner bereits 1966/67 in Rom mit dem Nachlass Musil befasst; zusammen mit seiner Frau Elisabeth Albertsen hat er ihn geordnet und katalogisiert. Später erarbeitete er mit Klaus Amann und Walter Fanta die Klagenfurter Ausgabe, die kommentierte digitale Edition sämtlicher Werke, Briefe und nachgelassener Schriften, die auch die Transkriptionen und Faksimiles aller Autographen Robert Musils enthält. Dafür wurden 12.000 handgeschriebene Seiten ausgewertet. Der ausführliche Kommentar dieser Edition profitiert von den umfangreichen Vorarbeiten Corinos zur Biographie Musils. Was bereits für die umfangreiche Biographie gilt, lässt sich rechtens auch für die digitale Edition behaupten: Sie hat der Musil-Forschung nicht nur einzelne Impulse gegeben, sondern ihr ein neues Fundament gelegt.
Daneben veröffentlichte Karl Corino in den letzten Jahrzehnten auch zahlreiche Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften wie dem „Musil-Forum“ oder auch in Zeitungen. Diese Texte hat er jüngst in einem neuen Buch zusammengefasst und unter dem Titel "Von der Seele träumen dürfen. Nachträge zur Biographie und zum Werk Robert Musils“ publiziert. In der nächsten Ausgabe des Musil-Forums wird eine Rezension abgedruckt, die hier bereits online gelesen werden kann. Link zur Rezension
Karl Corino ist es gelungen, sowohl der Musil-Forschung unentbehrliche Grundlagen zu liefern und sie damit auf ein neues Niveau zu heben als auch einer breiteren Öffentlichkeit den Zugang zu diesem Autor und seinem Werk zu eröffnen.

Dem Jubilar wünschen wir viele weitere Jahre, die - wie wir hoffen - auch der ertragreichen Auseinandersetzung mit Robert Musil gewidmet sein werden.