INTERNATIONALE ROBERT MUSIL GESELLSCHAFT (IRMG)

Ziele der Gesellschaft:

  • Zusammenarbeit mit Forscherinnen, Forschern und Institutionen zur Förderung des Verständnisses der Werke Robert Musils und der Erforschung ihrer Wirkungsgeschichte
  • Unterstützung von wissenschaftlichen Ausgaben der Werke und des Nachlasses Robert Musils
  • Organisation literarischer Veranstaltungen und Lesungen, Ausstellungen und wissenschaftlicher Kolloquien
  • Herausgabe des Jahrbuchs "Musil-Forum", das im Zweijahresrhythmus beim Verlag de Gruyter erscheint.








Call for Papers
„Hier ist es schön“: Robert Musil und die Bildende Kunst
Tagung (Klagenfurt & Online, 06.–08.11.2023)



Das detaillierte Tagungskonzept finden Sie unter diesem Link.

Das Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv (RMI/KLA) veranstaltet in Kooperation mit dem Institut für Geschichte und Theorie der Kunst an der Katholischen Privat-Universität Linz (KU Linz), dem Robert-Musil-Literatur-Museum der Landeshauptstadt Klagenfurt (MusilMuseum) und der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft (IRMG) unter der wissenschaftlichen Leitung von Artur R. Boelderl und Monika Leisch-Kiesl vom 15. bis 17. April 2024 eine internationale Arbeitstagung zum Thema Robert Musil und die Bildende Kunst.
Zwar sind, wie Musils Biograf Karl Corino festgestellt hat, Schreiben und Bildende Kunst bei Musil immer Hand in Hand gegangen (vgl. Corino 1993), hinsichtlich der Voraussetzungen, der Art und des Umfangs dieses Zusammenhangs besteht hingegen ungeachtet der seither vorangeschrittenen einschlägigen Forschungsbeiträge vor allem zu einer genuin Musil’schen Bildtheorie (vgl. z. B. Rußegger 1996, zur einschlägigen Literatur Schneider 2016) auch dreißig Jahre danach Klärungsbedarf.
Diesem Desiderat gilt es durch einen neuerlichen Blick auf die relevanten Teile des umfangreichen Musil-Textkorpus – neben dem literarischen Werk im engeren Sinn vor allem auch Tagebucheintragungen, Heftnotizen und andere Dokumente im Nachlass – Abhilfe zu schaffen, indem man sowohl seine, Musils, Positionen zur Kunst (im Allgemeinen sowie im Besonderen zu seiner zeitgenössischen und, wo vorhanden bzw. eruierbar, vice versa) als auch Bezugnahmen auf Musils Werk von Seiten bildnerischer Künstler:innen seither miteinander ins Gespräch zu bringen sucht.
Das Spektrum möglicher Fragestellungen umfasst vor diesem Hintergrund beispielsweise sowohl allgemeiner gefasste Themen wie die Behandlung von Musils Essays zur Kunst(theorie), eine kritische Sichtung der bisherigen Musil-Forschung zur Bildenden Kunst, die Analyse und Deutung von vorhandenen Illustrationen zu Musil-Texten, die Ortung von Bezugspunkten zwischen Musils Schreiben und Bildender Kunst unabhängig von biographischen oder historischen Bezügen oder die Frage bereichsübergreifender künstlerischer resp. ästhetischer Prinzipien (etwa des Perspektivismus) als auch spezifischere Themen wie Martha Musil als Malerin oder Robert Musil ,und …‘ (z.B. Fritz Wotruba, Albert Paris Gütersloh u.a.).
Die Tagung steht im Zusammenhang mit dem laufenden FWF-Projekt MUSIL ONLINE – interdiskursiver Kommentar (2018-2024), das eine neuartige Kommentarstruktur für die Online-Edition der Schriften Musils erarbeitet. Erwünschtes Ergebnis der Tagung sind daher neue Diskursbeiträge, die als Referenztexte in den Online-Kommentar integriert werden können. Sie wird in hybrider Form abgehalten, d. h. konkret: Für Auswärtige ist die Teilnahme in digitaler Form vorgesehen..

Angebote für Vorträge mit einer Dauer von 30-40 Minuten werden in Gestalt von Abstracts (300–400 Wörter) bis zum 1. März 2024 erbeten, und zwar an das Sekretariat des RMI/KLA, z. Hd. von Frau Mag. Elisabeth Platz

Für Rückfragen in inhaltlicher Hinsicht stehen wir gern zur Verfügung: artur.boelderl@aau.at und m.leisch-kiesl@ku-linz.ac.at




Zum Jahreswechsel möchten wir Sie auf einige interessante Neuerscheinungen der vergangenen Wochen und Monate hinweisen:


Nanao Hayasaka: Meinen Schweizer Aufenthalt wohlgefällig zu verbuchen … Robert Musils Schweizer Exiljahre 1938-42

(= Musil-Studien, Band 47), Paderborn: Brill, Fink 2023

Dieser Band zeichnet Robert und Martha Musils Exiljahre in der Schweiz nach, von ihrer Ankunft in Zürich über den Umzug nach Genf und schließlich die Weiterreise Martha Musils nach Rom. Basierend auf den Dokumenten des Genfer Dossiers, die 2012 öffentlich zugänglich wurden und hier abgedruckt sind, wird deutlich, wie überaus prekär der Aufenthalt des Ehepaars Musil in der Schweiz war.
Nähere Informationen:
https://brill.com/display/title/63839

Artur R. Boelderl und Barbara Neymeyr (Hg.): Robert Musil im Spannungsfeld zwischen Psychologie und Phänomenologie
(= Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte, Bd. 170), Berlin: de Gruyter 2024

Dieser interdisziplinäre Tagungsband untersucht die Bedeutung von Psychologie und Phänomenologie im Werk Robert Musils. Dabei rücken Gestaltpsychologie und Psychoanalyse ebenso in den Fokus wie phänomenologische Philosophie und Neurophänomenologie. Die Beiträge erschließen die interdiskursiven Spannungsfelder systematisch und kulturhistorisch. So eröffnen sie neue Einsichten in Musils Poetik, die auch Philosophie und Psychologie literarisch fruchtbar macht.
Nähere Informationen: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110988352/html?lang=de

Robert Musil: Literature and Politics: Selected Writings
New York: Contra Mundum Press, 2023

Dieser Band enthält ins Englische übertragene Essays von Robert Musil zum Verhältnis von Literatur und Politik sowie auch die englische Übersetzung von Klaus Amanns Buch „Robert Musil - Literatur und Politik: Mit einer Neuedition ausgewählter politischer Schriften aus dem Nachlass“. Übersetzt wurde das Buch von Genese Grill.
Nähere Informationen: https://www.contramundumpress.com/literature-and-politics

Peter Constantine et al. (ed.): Underlying Rhythm.
On Translation, Communication, and Literary Languages.
Essays in Honor of Burton Pike

Oxford, Bern, Berlin: Peter Lang 2023

Ende 1922 verstarb der Literaturwissenschaftler Burton Pike, der - gemeinsam mit Sophie Wilkins - die bei Knopf in New York erschienene amerikanische Ausgabe des "Mann ohne Eigenschaften" übersetzt hat. Kürzlich ist ein Band über ihn, seine wissenschaftlichen Arbeiten und seine Übersetzungen erschienen.
Das Inhaltsverzeichnis finden Sie über folgenden Link.


Wir wünschen Ihnen alles Gute im neuen Jahr
Thomas Hübel